Zusammenprall in der Hausmeisterloge

»Hausmeister gegen Senator« – so einprägsam könnte ein Rechtsstreit zweier Repräsentanten der Uni Köln be­­titelt werden. Die Anklage auf Körperverletzung erhoben jedenfalls beide Seiten. Hintergrund der Anschuldigungen ist die Senats­sitzung vom 14. Juni, zu der der studentische Vertreter Markus Struben zu spät kam. Da aus Sicherheitsgründen alle regulären Zugänge zum Senatssaal versperrt waren, versuchte er, sich Zutritt über die Hausmeisterloge zu verschaffen. Dort wartete allerdings der Hausherr, und es kam zu Handgreiflichkeiten.

Wessen Anschuldigungen der Wahrheit entsprechen, ist ungewiss. In einer Erklärung kündigte der studentische Senator, dessen Mandat im Frühjahr ausläuft, jedoch seinen Verzicht auf die Teilnahme an der Senatssitzung vom 6. September an. Die »autoritären Zustände« an der Uni seien »beschämend und widerlich«, ebenso die Schläge in »aller Öffentlichkeit«.

Bliebe es auch für zukünftige Sitzungen bei diesem Verzicht, hätte die ohnehin arg unterrepräsentierte Studentenschaft einen Vertreter weniger und das höchste Gremium der Uni ein unnötiges Skandälchen mehr. Im Rahmen des Protests gegen Studiengebühren hatte es schon heftige Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Studierenden vor einer Senatssitzung gegeben.