Foto: Manfred Wegener

Gemeinsam geizig

Köln muss sparen, die Kommune hat ein so genanntes Haushaltssicherungskonzept. Viel Geld zu verteilen gibt es also nicht. Und diejenigen, die weniger bekommen, streiten sich: Was ist wichtiger - Frauenhäuser oder Theater? Drogenhilfe oder Stadtteilbibliotheken?

Das soll nun anders werden. Denn beim neuen »kommunalen Bürgerhaushalt« sollen die Kölnerinnen und Kölner nächstes Jahr mitent­scheiden, wo gespart wird. In kleinen Gemeinden, aber auch im ­Berliner Bezirk Lichtenberg und in Hamburg, hat man gute Erfahrungen gemacht. Das zeigte ein Symposion mit Fachleuten und Bürgern Anfang September.

Stadtkämmerer Peter Michael Soénius unterstützt die Idee. Jetzt wird erst einmal geplant: Wie kann die Bürgerbeteiligung aussehen? Wo müssen Schwerpunkte gesetzt werden? »Den gesamten Haushalt zu diskutieren ist nicht möglich«, sagt Soénius. »Mehr Geld gibt es leider auch nicht.«

In einem Jahr legt die Verwaltung den Haushaltsentwurf für 2008 vor. Bis dahin sollen die Bürger umfassend informiert werden. »Falsch wäre, sich nicht genug Zeit für die Vorbereitung zu nehmen«, sagt Hans-Dieter Körber, Amtsleiter der Kämmerei. »Aber lassen Sie uns mal optimistisch sein, dass es bis dahin klappt.«