Geschenkt!

Pfarrer Franz Meurer aus Vingst ist über den medialen Wirbel überrascht, den seine jüngste Idee auslöst. Schließlich ist er für handfeste Ideen und soziales Engagement auch über Köln hinaus bekannt. Als wir ihn besuchen, hatte gerade ein Fernsehsender aus Abudabi angerufen.

Meurer findet seinen Gedanken, dem Verein DITIB als Bauherr der Ehrenfelder Moschee etwas zu schenken, naheliegend:
»Wir haben zur Eröffnung unserer Kirche St. Theodor auch ein Geschenk bekommen«, sagt er und zeigt auf die mit Chagall-Bildern illustrierte Bibel. Die evangelische hat sie seiner katholischen Gemeinde damals überreicht.

Anlässlich des fünften Kirchengeburtstags von St. Theodor Mitte März gab es nun eine Festmesse und eine Kollekte für die Moschee. Was von dem gesammelten Geld gekauft wird, ist noch unklar. Wie St. Theodor in Vingst wird auch die Moschee in Ehrenfeld von den Architekten Gottfried und Paul Böhm gebaut, Baubeginn ist voraussichtlich im Herbst.

Für Franz Meurer ist das Geschenk an die Muslime Ausdruck einer Verständigung der Religionen – und der Menschen vor Ort, in ihren Vierteln. Und zu diesem Miteinander gehören für ihn Gespräche und gemeinsame Projekte an Schulen genauso wie ein Geschenk. Der Buddhist, sagt Meurer schmunzelnd, sähe das so: Bedanken müsse sich nicht der, der etwas geschenkt bekommt, sondern der, der etwas schenken darf.