Auf dem Schulhof

Auf den ersten Blick erinnert nichts mehr an die Jawne, das einzige jüdische Gymnasium im Rheinland, das bis 1942 in der St.-Apern-Straße im Friesenviertel stand. Heute ist dort ein Wohn- und Geschäftshaus; eine kleine Passage führt
von der Albertusstraße auf einen Innenhof, einen Teil des alten ­Schulhofs. Hier steht der Löwenbrunnen, der an die Deportation von elfhundert Kindern aus Köln während der Zeit des National­sozialismus erinnert.

Vom Hof aus gelangt man in einen kleinen Galerieraum, in dem sich nun eine Dauerausstellung mit der Geschichte der Jawne beschäftigt: mit dem Schulalltag seit der Gründung 1919, dem Lehrerkollegium, dem zunehmenden Druck seit 1933, dem letzten Direktor der Schule, Erich Klibansky, der seine Schüler ins Ausland zu retten versuchte.

Die Historikerin Cordula Lissner hat die Ausstellung gemeinsam mit der Designerin Britta L.QL gestaltet, das Material stammt zum größten Teil aus der privaten Sammlung von Dieter und Irene Corbach, die Evangelische Kirche im Rheinland half bei
der Finanzierung. Künftig sollen weitere Ausstellungen und
Veranstaltungen zum Kölner jüdischen Leben im Galerieraum Jawne stattfinden.

Galerieraum Jawne, Albertusstraße 26
Di und Do 11-14 Uhr, So 12-16 Uhr