Doğan Akhanlı darf nicht ausgeliefert werden!

Offener Brief von Kölner Schriftstellerinnen und Schriftstellern

 

 

Wir sind fassungslos und entsetzt, dass unser Kollege Doğan Akhanlı in Spanien auf Betreiben der türkischen Regierung festgehalten wird. Genau wie er hätten wir uns noch vor wenigen Tagen nicht vorstellen können, in einem europäischen Land verhaftet zu werden, weil die türkische Regierung eine Institution wie Interpol für ihre politischen Zwecke mißbraucht. Dieses Vorgehen erinnert uns fatal an die Art und Weise, wie Diktaturen schon immer ihre Gegner auch außerhalb des eigenen Territoriums verfolgt haben.

 

Wir vertrauen auf die spanische Justiz und darauf, daß sie das türkische Auslieferungsbegehren mit einem klaren Nein beantwortet. Wir erwarten, daß alle europäischen Länder gemeinsam die rechtsstaatlichen Prinzipien verteidigen und der Türkei die Rote Karte zeigen. 

 

Wir möchten, dass Autoren und Journalisten, Künstler, Kabarettisten, Film- und Theatermacher auch in Zukunft unbesorgt ins europäische Ausland reisen können, ohne befürchten zu müssen, daß man sie verhaftet, weil sie in der Türkei als Regimegegner gelten.

 

Doğan Akhanlı schätzen wir als klugen Kopf, als kritischen Denker, als freundlichen und liebenswürdigen Menschen, Kollegen und Freund. Der Gedanke, dass er an ein Land ausgeliefert werden könnte, das sich immer weiter von einem Rechtsstaat entfernt, ist für uns unerträglich. Deshalb appellieren wir an alle Verantwortlichen, alles dafür zu tun, dass Doğan Akhanlı bald wieder nach Deutschland zurückkehren kann und dass alle haltlosen Vorwürfe gegen ihn fallen gelassen werden. Unsererseits werden wir alles in unserer Macht stehende tun, um ihn zu unterstützen.

 

Margit Hähner | Petra Reategui | Eva Weissweiler | Klaus Kammerichs | Lale Akgün | Liane Dirks | Andreas Rumler | Jutta Zöllner-Rumler | Andrea Karimé | Gerrit Wustmann | Roberto di Bella | Evert Everts | Thomas Geduhn | Tanja Schurkus | Jürgen Streich | Maf Räderscheidt | Dincer Gücyeten | Literaturhaus Köln | Stadtrevue Köln

 

 

Doğan Akhanlı benötigt Geld, um seinen Zwangsaufenthalt in Madrid zu finanzieren. Der Verein Recherche International, in dem er Mitglied ist, hat dafür ein Spendenkonto eingerichtet:

 

Recherche International e.V. 

 

Sparkasse KölnBonn

 

IBAN: DE07 3705 0198 0023 8120 43

 

SWIFT-BIC.: COLSDE33

 

Stichwort: Solidarität mit Doğan Akhanlı und anderen politisch Verfolgten in der Türkei