Lobbycheck

Seit diesem Semester verlangt die Kölner Uni 500 Euro »Studienbeitrag«. Hier und bundesweit wehren sich aber weiterhin diverse studentische Aktionsbündnisse gegen die Gebühren. Umerziehung tut also Not: Mit diesem Ziel mischt sich nun die vom Arbeitergeberverband Gesamtmetall finanzierte Lobby­organisation »Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft« aus Köln in die Diskussion.

Dazu hat sie die Seite www.unicheck.de konzipiert, die seit Mitte April online ist. Hier sollen sich Studenten statt gegen ein Bezahlstudium lieber für eine sinnvolle Verwendung der Finanzmittel an ihrer Hochschule einsetzen: Ob die Uni die Gebühren zweckgemäß einsetzt, kann bei Unicheck bewertet werden. So stellt sich das PR-Portal als eine unabhängige Kon­trollinstanz dar.

Möglichkeiten, die universitäre Lehre zu verbessern, ohne Gebühren zu erheben, werden hier allerdings nicht diskutiert. Stattdessen operiert die Lobbyseite im Gewand einer Studenten-Community nach dem bewährten Prinzip, die vermeintliche Unausweichlichkeit von Reformen zu propagieren – und mögliche Alternativen in der öffentlichen Diskussion in den Hintergrund zu drängen.