Sperling

Bürgerlich. Der Ort hat Tradition: Vor langer Zeit residierte hier das Vintage, danach — bis zur überraschenden Schließung — das Spitz. Jetzt ist ein Nachfolgebetrieb in die verwinkelten Räume gezogen. Es gibt dunkles, bequemes Mobiliar, hohe Decken im vorderen Bereich, hübsche Wandleuchten und einen ruhigen Innenhof.

 

Noch haben nicht alle im Viertel mitbekommen, dass wieder geöffnet ist. Dabei sitzt man an den kleinen Tischen an der abends ausgestorbenen Straße wunderbar, und das Getränkeangebot animiert zum Verweilen, etwa der Kaffee von Seeberger und eine erstaunliche Auswahl an Fassbieren: Kölsch, Duckstein, Grimbergen hell oder dunkel, Alpirsbacher Klosterbräu (3er-Probierbrett 3 €/0,3l). Dazu klug ausgesuchte Weine, etwa bemerkenswerter Grüner Veltliner Smaragd, Sauvignon Blanc von Knewitz (je um 9,50 €/0,2l).

 

Zu essen bekommt man einige deutsch-österreichische Klassiker, günstige Flammkuchen (ab 6,90 €) und Salate. Der Kalbstafelspitz (18,90 €) in Brühe ist zart, leider kommt der Meerrettich aus dem Glas. Die gute Qualität der beiden Wiener Schnitzel (21,90 €) war unter zu dicker und harter Panade nur zu erahnen, der Kartoffel-Gurkensalat dazu schmeckte sehr frisch. Schön ist, dass man alle Hauptspeisen auch als kleine Portion bestellen kann. Und die gewitzte Bedienung stellt rasche Verbesserungen in der Küche zumindest in Aussicht. 

 

50672 Köln, Pfeilstr. 31–35,
Tel. 34 66 26 47, restaurant-sperling.de,
Ö: 17–23, Fr–So ab 12, R: Montag