Foto: Dörthe Boxberg

Schelds em Oellig

Nordstadt, Neusser Str. 97

Tel. 13 97 07 07, schelds-em-oellig

koeln, Ö: 12–14.30 & 18–22.30

Sa 18–23, So 11.30–14.30 & 17.30–21.30

Der Höhenflug des »Dicken Hund« hielt hier nicht lange an. Nach ebenso sinnlosem wie semi-ve-ganem Intermezzo wird nun im aufgehübschten Rustikal-Ambiente (Stoffservietten!) erstmals seit Jahren an-ständig gekocht. Inhaber Alexander Scheld steht am Herd und möchte -verfeinerte gutbürgerliche Küche bieten — ohne die kölsche Ur-Nachbarschaft zu verschrecken. 

 

Die Karte ist übersichtlich: kaum Vorspeisen, dann Maultaschen, Sauerbraten, Kalbsleber. Vieles schmeckt hausgemacht, etwa die formidable Grüne Soße, die es vorab zum Brot gibt. Die meisten Gerichte machen Spaß, insbesondere, wenn man Freude an Fleisch hat. Die Vesperplatte (12,50 €) bietet unter anderem dünn aufgeschnittenen Schweinebauch, Kalbszunge und Roastbeef, dazu Schnittlauch, Kren, Senf und Pickels. Himmel und Äd (14,50 €) wird mit vorbildlichem Kartoffelstampf sowie gebratener Flönz und Leberwurst serviert und sättigt nachhaltig. Die drei Wiener Schnitzel (19,50 €) hätten aber zarter sein müssen. Dafür ist das prächtige Stück Kabeljau (annonciert als Waller) mit Graupen-Risotto und Kalbszungenwürfel ein Ausreißer nach oben. 

 

Der Service ist flink und kommunikativ, das Getränkeangebot reicht von Kölsch über Craft Bier zu einer kleinen Weinkarte. Der angenehme Mosel-Riesling von Kirsten (6 €/0,2l) wird großzügig eingeschenkt.