Schwierige Zusammenlegung

Biggy, 40, bekommt seit fünf Jahren Heroin von ­der Stadt Köln. In einem Modellversuch werden Schwerstab­hängige in einer Ambulanz betreut und täglich mit synthetischem Heroin versorgt (s. SR 4/07). Für Biggy hat sich dadurch eine Zukunft eröffnet: »Ich bin raus aus dem ­Schlamassel. Ich habe eine Wohnung, drei Katzen und einen IHK-Abschluss gemacht«, sagt sie stolz. Möglich gewesen sei das nur durch die Unterstützung ihrer Case-Managerin. So heißen die SozialarbeiterInnen in der Heroinvergabestelle in der Lungengasse.

Großes Vertrauen zwischen Sozialarbeitern und Patienten

Nun sind die 41 PatientInnen, die hier versorgt werden, ­verunsichert – denn Mitte des Jahres wird die Heroinver­gabestelle mit der Methadon-Ambulanz des Gesundheitsamtes zusammengelegt. Dort werden jetzt schon mehr als 200 Abhängige versorgt. In der Verwaltung spricht man von »Synergieeffekten«, vor allem durch personelle Ein­sparungen. »Es gibt großes Vertrauen zwischen den Sozial­arbeitern und den Patienten. Wir haben Angst, dass das
zerstört wird«, sagt Biggy.

Sozialdezernentin Marlis Bredehorst (Grüne) versteht die Ängste. Dennoch sei sie zu Einsparungen gezwungen, denn die beteiligten Kommunen müssen das Projekt künftig alleine bezahlen. »Es ist mein ausdrücklicher Wille, dass die Behandlung auf dem gegebenen Niveau weitergeht«, sagt Bredehorst. »Dazu gehört auch eine besondere soziale Betreuung.«