»Politisch motivierte Einschüchterung«


Es gibt ja inzwischen fast niemanden mehr, der sich nicht in die Debatte um den Bau der Moschee in Ehrenfeld eingemischt hätte. Mitte Juli meldete sich jemand zu Wort, der das Projekt schon viele Jahre begleitet: Bereits seit 2003 trägt der Bund Deutscher Architekten (BDA) Köln das Thema in die Öffentlichkeit.

Der BDA lehnt nun mit ungewohnter Vehemenz und »aller Entschiedenheit Bestrebungen ab, populistischen Forderungen nach ›Verkleinerung‹ nachzugeben«. Man sehe darin »den Versuch politisch motivierter Einschüchterung«, so der Vorstandsvorsitzende des BDA Köln ­Christian Schaller. Es bestehe derzeit die Gefahr, »dass sich Nostalgietendenzen der Mehrheits­gesellschaft und der Hang der muslimischen Gemeinschaft, Schutz und Geborgenheit in traditionellen Formen zu suchen, in die Hände spielen.«

Dem derzeit so heiß diskutierten Entwurf von Gottfried und Paul Böhm gelinge es, »alte The­men der Baukultur ohne Nostalgie und An­biederung« aufzugreifen. Wer daran Abstriche mache, verspiele den Erfolg, »den ein Bauwerk verspricht, das aus einem Guss ist, so dass es auch auf der nationalen und internationalen Bühne bestehen und Maßstäbe setzen kann.«

Aber war das in Köln je ein Kriterium für eine ­Entscheidung?