Freizeitpark bedroht Naturraum

Das Phantasialand in Brühl möchte sein Areal verdoppeln – zu Lasten des angrenzenden Naturparks Rheinland. »Nur durch eine Erweiterung von dreißig Hektar wird das wirtschaftliche Überleben des Unternehmens auf Dauer ermöglicht«, begründet Sprecherin Christiane Dahm das Vorhaben. Die Stadt Brühl sowie die Industrie- und Handelskammer Rhein-Erft unterstützen die Pläne. Laut Phantasialand werden dadurch 1150 Arbeitsplätze geschaffen.

Skeptiker dagegen schlagen Alarm. Sie sehen das Naturschutzgebiet akut gefährdet: »50.000 Bäume müssten gefällt werden. Damit wird ein funktionierendes Ökosystem zerstört«, sagt Michael vom Hagen, Fraktionschef der Brühler Grünen. Doris Linzmeier, Vorsitzende der Bürger­initiative »50TausendBäume«, weist zudem auf Mängel im Umweltbericht hin. »Die Datierung von seltenen Tier- und Pflanzenarten ist nicht völlig korrekt«, sagt sie über die Untersuchung, die im Auftrag des Phantasialandes erstellt wurde. Mit Infoständen und Unterschriftensammlungen werden die Gegner nun verstärkt auf ihre Bedenken hinweisen, außerdem ist eine Petition eingereicht.

Bereits jetzt ist der Rhein-Erft-Kreis mit elf Prozent das waldärmste Gebiet in NRW. Im Frühjahr wird eine Entscheidung durch den Regionalrat der Bezirksregierung Köln erwartet.