Bald »Baby-Willkommens-Besuche«

Im Juli soll es kommen, das soziale Frühwarnsystem für Kinder: Im »Gefährdungsmeldungs-Sofort-Dienst« (GSD) werden dann rund um die Uhr Sozialarbeiter erreichbar sein, um bei Verdacht auf Kindesmisshandlung sofort eingreifen zu können. Dafür sollen schon in diesem Jahr zwanzig neue Stellen im Jugendamt eingerichtet werden, insgesamt sind 45,5 Stellen geplant. Für die Finanzierung plant die Stadt jährlich 3,28 Millionen Euro ein.

Klaus-Peter Völlmecke, Abteilungsleiter im Jugendamt, ist erfreut: »Ein gutes Frühwarnsystem kann nur bei einer intakten Reaktionskette funktionieren: Gefahren erkennen, reagieren und Angebote schaffen.« Neben dem GSD sind auch »Baby-Willkommens-Besuche« vorgesehen. Dafür werden noch ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht, die Paare kurz nach der Geburt ihres Kindes besuchen.

Der Hintergrund: Binnen zehn Jahren erhöhte sich die Zahl der Hilfeleistungen von 3270 im Jahr 1996 auf 4769 im Jahr 2006 – eine Steigerung um fast die Hälfte. Jugenddezernentin Agnes Klein hofft nun auf »eine höhere Sensibilität bei den Familien, Hilfe anzunehmen«. Das Konzept soll im März vom Rat verabschiedet werden.