»Die Wahrheit stirbt zuerst«

Köln im Frühjahr 1945: Die Stadt ist ein riesi­ges Trümmerfeld. Bis auf den Dom liegt alles in Schutt und Asche. Dieses Bild der Stadt hat sich vielen ins Gedächtnis gebrannt. Im April, pünktlich zum Jahrestag des Kriegsendes in Köln, wird eine neue Dokumentation über die letzten Kriegstage in der Domstadt vorgestellt.
Bei seiner über zweijährigen Recherche zum Film »Köln 1945 – Nahaufnahmen« förderte der Kölner Politikwissenschaftler und Journalist Hermann Rheindorf bisher unbekannte Fakten zu Tage. Dazu sichtete er in Deutschland und den USA Original­dokumente in Militärarchiven und führte über hundert Interviews mit Veteranen, Familienangehörigen und Beteiligten.
Die Original-Filmaufnahmen gelten als authentisch. Allerdings konnte Rheindorf nachweisen, dass US-Kameramänner Ereignisse zu Propagandazwecken nachstellten, etwa das letzte Panzer­duell vor dem Dom. »Die alten Quellen wurden bislang nie hinterfragt«, sagt Werner Schäfke, Leiter des Kölnischen Stadtmuseums. »Der Film zeigt, wie die Tatsachen für die Öffentlichkeit verklärt wurden.« Rheindorf gibt an, er habe bei der Arbeit erkannt, dass die Grenze zwischen Realität und ­Erfindung fließend sei und abhängig von der Perspektive: »Die Wahrheit stirbt zuerst«, so das Fazit des Filmemachers.


Infos

Die Dokumentation »Köln 1945 – Nahaufnahmen« wird am 13. April um 16 Uhr im Odeon-Kino, Severinstraße 81, uraufgeführt.
Außerdem kommt der Film im April als DVD in den Handel.

Wir verlosen 5x2 Gästelistenplätze für die Uraufführung: »Köln 1945 – Nahaufnahmen« 13. April, Odeon-Kino, 16 Uhr. Email bis 10.4., Stichwort: »Kriegsende«