Weltkultur als Hochkultur

»Ein selbstständiger Ort des Dialogs und der kulturellen, interreligiösen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung« soll in Köln geschaffen werden. So heißt es in einem Antrag, den SPD und Grüne im Rat Ende Juni gestellt haben. Demnach wird das Haus der Kulturen im neu entstehenden Kulturzentrum neben dem Josef-Haubrich-Hof im Herbst 2009 eröffnet. Im Haushalt der Stadt sind dafür 240.000 Euro eingeplant.

Als Vorbild dient das Haus der Kulturen der Welt in Berlin, mit dem ein intensiver Austausch stattfinden soll. Als Ratgeber unterstützt der Islamwissenschaftler Navid Kermani die Einrichtung, der schon dem Berliner Modell als Pate beisteht und als wichtiges Bindeglied fungieren soll.

Wie der große Bruder in Berlin soll auch das Kölner Projekt mit einem Programm aus Tanz, Theater, Musik, Literatur und Film der inner- und außereuropäischen Kultur für überregionale Strahlkraft sorgen.

Bleibt die Frage nach der Zielgruppe und der Akzeptanz bei der Bevölkerung. Kermani denkt positiv: »Das vielfältige Programm wird sich auch an die deutsche Gesellschaft richten und einen belebten Treffpunkt darstellen. Wir wollen dort Weltkultur als Hochkultur präsentieren.«