Foto: Manfred Wegener

Lärmender Leerlauf

Die Gummiwarenfabrik Clouth war einst Symbol für den Aufschwung in Nippes. Seit der Pleite in den 90er Jahren diskutiert der Rat der Stadt über die Nutzungsmöglichkeiten des Geländes an der Niehler Straße.

Vor fünf Jahren hat die Stadt das 26 Fußballfelder große Areal gekauft, um dort Wohnungen zu errichten. Es gab einen Architektenwettbewerb, doch verändert hat sich bislang nichts. Einzig das Clouth Atelier Projekt mit knapp dreißig Künstlern belebt ein wenig das Viertel.

SPD, CDU, Grüne und FDP haben jetzt gemeinsam im Rat beschlossen, einen neuen Weg einzuschlagen: Eine Entwicklungsgesellschaft, die zu hundert Prozent der Stadt gehört, soll gegründet werden,um das Bauvor­haben zügig umzusetzen. Die Verwaltung, so die Fraktionen, sei damit anscheinend überfordert.

Keine Frage der Kompetenz

Der zuständige Stadtentwicklungsdezernent Bernd Streitberger (CDU) nimmt’s gelassen: Die Idee sei gut, sagt er. So könne man den Prozess beschleunigen. Die Kritik an der Verwaltung weist Streitberger zurück: »Es fehlt nicht an Kompetenz, sondern an Personal und den nötigen finanziellen Ressourcen.«

Für CDU und FDP sind Entwicklungsgesellschaften das Patent­rezept bei städtebaulichen Projekten. Sie verweisen auf die Erfolge beim Rheinauhafen. SPD und Grüne sind skeptisch, zuletzt stimmten sie gegen ein ähnliches Modell für die MesseCity Deutz. Eine qualitätvolle Lösung werde durch Entwicklungsgesellschaften nicht garantiert.