Solidarität mit Jawne


Am 27. Januar erinnert die von einem breiten Bündnis aus ­Parteien, Kirchen, Friedensgruppen und Gewerkschaften getragene tradi­tionelle Gedenkstunde an den Jahrestag der Auschwitz-Befreiung.
2010 wird in der AntoniterCitykirche insbesondere der Kinder als Opfer des NS-Regimes gedacht.
Ab 1933 durften jüdische Schülerinnen und Schüler nicht mehr auf öffentliche Schulen gehen, 1100 namentlich bekannte Kinder wurden von Deutz aus in Ghettos und Vernichtungslager deportiert und dort ermordet. Auch tausende Roma- und Sintikinder wurden zwangssterilisiert und mit ihren Eltern in die Vernichtungslager verschleppt. Behinderte Kinder und Kinder von »Aso­zialen« wurden ihren Familien entrissen und getötet, Kinder von Widerständlern mussten die Ermordung ihrer Eltern erleben. Diese Schicksale wer­­den von Schülerinnen und Schülern des Apostelgymnasiums vorgestellt.

Der anschließende Mahngang zur Lern- und Gedenkstätte Jawne, bis 1942 Ort des jüdischen Gymnasiums, erhält in diesem Jahr besondere Brisanz: Das kostenlose Nutzungsrecht wurde zum Jahresende gekündigt, Grundstückseigner Allianz fordert eine für die Gedenkstätte existenz­bedrohende Miete (siehe SR 11/09). Zwar haben Allianz Real Estate und die Allianz-Niederlassung Köln nach Protesten angeboten, 2010 je zur Hälfte die Miete zu übernehmen – 2011 aber nicht mehr. Solidarität beweist in dieser Situation die Kölner Bilz-Stiftung: Sie verlieh den ehrenamtlichen Betreibern der Gedenkstätte ihren jährlichen Preis für beson­deres Engagement gegen Rassismus und für Völkerverständigung.

Mi 27.1., 18 Uhr, AntoniterCitykirche, Schildergasse, anschließend ­Mahngang zum Lern- und Gedenkort Jawne, St.-Apern-Straße