»Schreiben und Essen«

Seit dem 17. April ist die neue TagNacht im Handel erhältlich. Für die 23. Ausgabe des Gastro-Guides haben Teilnehmer der »Mein Block«-Schreibwerkstatt eine ganze Reihe unterhaltsamer »eat and drink stories« ersonnen. Hier gibt es ein paar der Geschichten zur Kostprobe.

Und Schnecken. Außerdem lieben sie Austern und Jahrzehnte alten Käse, brauchen unter allen Umständen mindestens zweimal täglich ein Drei-Gänge-Menü und flippen aus, wenn ihre Mittagspause weniger als zwei Stunden dauert.

Prophezeiungen dieser Art habe ich oft gehört, bevor ich nach Frankreich aufgebrochen bin. Ich kam einige Tage vor Schuljahresbeginn bei meiner Gastfamilie an. Sie hatten ein Willkommensessen für mich vorbereitet, das natürlich aus mehreren Gängen bestand: Eine Vorspeise mit viel Gemüse, als Hauptgang ein Hühnchen-Tomaten-Eintopf, danach Käse und Obst. Als ich sagte, wie gut mir das Essen schmeckte, riet mir mein Gastvater, ich solle mich bloß nicht zu früh freuen. „Es mag ja sein, dass wir uns beim Kochen Mühe geben, aber das erste Essen in der Schulkantine hast du noch vor dir. Genieße die letzten Mittagessen bei uns!“

In den nächsten Tagen sprach ich mit vielen Leuten, darunter war keiner, der mich nicht vor dem Schulessen gewarnt hätte. Natürlich war ich an meinem ersten Schultag sehr gespannt auf die Mittagspause. Mit einigen Leuten aus meiner Klasse betraten wir die Kantine, bedienten uns am Vorspeisen- und am Käsebüffet und gingen dann zu der Theke, an der die Hauptmahlzeiten ausgegeben wurden. Es gab „du boudin noir avec de la purée et une pomme cuite“. Blutwurst mit Püree und gekochtem Apfel. Auf gut Kölsch Himmel un Ääd. Ein bisschen Kölle findet man überall.

Mehr Geschichten und mehr zur »Mein Block«-Schreibwerkstatt gibt’s in der aktuellen Print-Ausgabe der StadtRevue.