Wohin die Reise geht, kann man im Vorwort lesen: Da wird Ole Wagners »Der Schimmelwriter« in eine Reihe mit Kite-Surfen, Ski und Waterboarding gestellt. Alles klar: Hier kommt zusammen, was nicht zusammengehört.

24 literarische Kleinstgeschichten und 14 Zeichnungen enthält das Miniatur-Buch im Pixi-Format. Einen Erzählstrang gibt es nicht. Bloß eine Figur namens Peter. Die stream-of-consciousnesst sich durch Versatzstücke eines ebenso hysterischen wie hyperaktiven Lebens und ergeht sich in Unmengen literarischer, philosophischer und sonstiger Anspielungen. Und Wortspielen: das böse Erwachsen, der Schatz im Silbensee, deine Lunge ist Voltaire – jeder Stuss ein Treffer, sozusagen. Teilweise arg bemüht, teilweise wirklich komisch.

»Der Schimmelwriter« ist der erste Band der Reihe »small parts isolated and enjoyed« im Hablizel-Verlag. Zuerst sei die Idee zum Schimmelwriter da gewesen, erklärt Verlagsgründer Markus Hablizel. Daraus habe sich dann die Reihe ergeben – ein Quickie-Format für kleine Ideen. »Wirklichkeitsfetzen, gedruckt auf 36 Seiten«, sagt Hablizel, »nicht wie sonst immer groß, groß, groß«. Alle sechs Wochen sollen die Bücher erscheinen. »Jeder der Bände soll anders sein«, so Hablizel. In Genre-Kategorien könne man da sowieso nicht denken, »es ist eher der Versuch der Vermeidung eines Genres«.
Ende September erscheint mit Dietmar Daths »Eisenmäuse« der nächs­te Band. »Es geht um Kinder«, überlegt Hablizel. »Mehr kann ich gar nicht sagen. Aber es ist alles sehr überraschend.« Kann man sich nach der Lektüre des Schimmelwriters gut vorstellen.

Ole Wagner: Der Schimmelwriter. Hablizel-Verlag, Köln 2010, 4,90 €.

StadtRevue verlost fünf Exemplare von »Der Schimmelwriter« von Ole Wagner und »Eisenmäuse« von Dietmar Dath im Paket.
Mail bis 10.10 an verlosung@stadtrevue.de, Stichwort »Marco Knaller«