Foto: Manfred Wegener

Weissbräu

50676 Köln, Südstadt, Am Weidenbach 24,

T: ?580 495?49, www.weissbraeu-koeln.de,

Ö: 11-24, Fr/Sa bis 3, So 12-24; Kü bis 23

Endlich wird in dem prächtigen alten Haus wieder gebraut. Nachdem das Weissbräu vor einigen Jahren geschlossen hatte, versuchte sich kurzzeitig das Freischem’s mit neuer Kölschsorte und mäßigem Erfolg. Dann war es länger still. Jetzt werden das Veedel und Touristen jenseits der Hauptverkehrswege wieder mit Speis und Trank versorgt. Das Brauhausmobiliar ist rustikal und gepflegt. Der Holzboden, die gescheuerten Tische, das gedämpfte, ja geradezu bierfarbene Licht sind ein guter Rahmen für Kölsch und deftige, vorwiegend rheinische Küche.

 

Was die flüssige Verpflegung angeht, läuft alles wunderbar. Das hier im Hause gebraute Weissbräu ist frisch und lecker, es wird an manchen Tagen gar für 90 Cent verkauft. Auch das hauseigene Schwarzbier sollte man probieren. An den Mahlzeiten dürften aber bloß anspruchslose Zecher Freude finden. Zwar kommen viele Zutaten aus der Region, aber das Holzfällersteak (11,90?€) hat kaum Geschmack, das annoncierte Gartengemüse erinnert fatal an Tiefkühlkost. Bei Himmel un Ääd (7,90?€) sind die Flönzstücke nachlässig gegart und das Kartoffelpüree ist wässerig. Besser ist ein Wiener Schnitzel (13,90?€). Am Sonntagmittag gibt es Braten »bis zum Abwinken« (11,90?€), dienstags Schweineschnitzel für bloß 7,60?€.

 

Wer bei den Getränken bleibt, die von einem allzu lässigen und nicht sonderlich routinierten Köbes gebracht werden, kann einen netten Feierabend verleben. Insbesondere auf der sehr schönen Terrasse im zweiten Stock. Man sitzt dort zwar von drei hohen Hauswänden eingerahmt, aber die Atmosphäre ist einzigartig in Köln.