Foto: Manfred Wegener

Kittichai

50672 Köln, Friesenviertel/Ehrenstraße, Ehrenstr. 81, Ö: 11-23.30, Fr/Sa bis 1, T?272 638 40

Die Einrichtung ist modern, fast modisch: dezente Illumination, einige quaderförmige Sitzgelegenheiten, belanglose House-Muzak. Wer will, kann einen Blick auf das  Frontcooking erhaschen. Man nimmt Platz, wählt aus der Karte, wird dann an der Theke vorstellig, um zu ordern und bekommt wenig später die Gerichte am Platz serviert. Die Bedienungen referieren jedem neuen Gast das umständliche Prozedere mit bewundernswertem Langmut.

 

Die Küche verzichtet auf Glutamat, was löblich ist, aber auch selbstverständlich sein sollte; nur einige China-Imbisse düngen ihre Reis-Pampe noch mit diesem Gift. Das Thai-Curry mit Tofu (6,45?€) präsentiert hierzulande gängige Gemüse­sorten, und statt Aubergine gibt’s die berüchtigten Bambusstreifen en masse. Leider ist das leicht scharfe Erdnusssößchen frappierend dünn. Beim namenlosen, vernünftig gegarten Fischfilet ist das gedämpfte Gemüse ausdrucksstärker (6,95?€). Fleisch von Ente, Rind oder Hühnchen wird jeweils in Varianten angeboten (Gemüsemix, süß-sauer, mit Erdnusssoße). Tom Ka Gai (5,95?€),  Kokosmilchsuppe mit Hühnchenfleisch, ist mittel­mäßig, aber nicht missraten.

 

Für weniger als zehn Euro wird man satt, das ist das stärkste Argument für einen Besuch. Wer das nicht glaubt, bestellt zunächst noch eine Vorspeise (vier solide Hühnerspieße 3,50?€). An den Außenplätzen kann man die schrille Betriebsamkeit des Boutiquen-Publikums begutachten; zum Abend könnte sich der Laden zum Treffpunkt mausern, vor allem wegen der Nähe zum Ring.