Foto: Manfred Wegener

Speisekammer

50678 Köln, Südstadt, Alteburger Str. 18, T?noch kein Anschluss; Ö: 9-23, Sa ab 10, So bis 18; R: Mo

Es ist fast wie auf der Möbelmesse, ständig drängen Neugierige durch den Eingang neben der großen Glasfront und nicken dann zustimmend. Ja, schön ist sie geworden – Ruth Neuerbourgs zweite Adresse in der Südstadt, sozusagen die Schwester von »Pauls Schwester«. Ästhetisch kann sie locker mit der zuvor hier beheimateten Suppenbar mithalten und legt nun auch mehr Restaurantcharakter an den Tag.

 

Vintage-Schick hat Einzug erhalten. Hell ist es, im vorderen Bereich stehen große grobe Holztische mit entzückenden Holzstühlchen, die man sich gerne einpacken lassen würde. Stattdessen aber gibt es Eingewecktes zum Mitnehmen, etwa Tomaten-Schmorgemüsesuppe, allesamt aus der Hand von Stefan Bierl, Koch im Bagutta am Rathenauplatz. Bierl hält auch sonst kulinarisch die Fäden in der Hand und hat sich zu einer überschaubaren Tages- und Abendkarte entschlossen: mediterran angehauchte Gerichte, Saisonales wird frisch und nett angerichtet präsentiert. Eine ordentliche Portion Caprese (5,50?€) etwa, oder ziemlich sättigende Fettuccine mit fein abgeschmecktem Spargelragout und Rucola. Vom Preis-Leistungsverhältnis kaum zu toppen ist der gemischte Spargel (12,80?€) mit einem leckeren Kalbsschnitzelchen, dazu wieder Fettuccine samt leichtem Sößchen.

 

Mit einem Gläschen Weißburgunder (4,20?€/0,2l) eine nette Feierabendangelegenheit, ebenso wie das Reissdorf Kölsch (1,40?€) auf der Außenterrasse oder der Latte Macchiato (2,50?€) am Nachmittag, die der ziemlich freundliche Service mitunter blitzschnell bringt.