Achtung: Auch auf diesem Bild haben wir wieder einen Radfahrer versteckt

Zwei gewinnt

Für Hans Werner Kleinmann ist das Problem klar. »Was die Politik den Radfahrern zur Verfügung stellt, ist viel zu wenig.« Der Fahrradbeauftragte der Stadt Köln verfüge über ein Budget von nur zwei bis drei Millionen Euro im Jahr. Zum Vergleich: Der geplante Rheinufer-Tunnel würde über 60 Millionen Euro kosten. »Damit könnte man dreißig Jahre Fahrradverkehr finanzieren«, sagt Kleinmann.

 

Es fehlt an vielem: Viele Radwege seien in erbärmlichem Zustand, zum Beispiel auf den Ringen. Auch die Zahl der Fahrradstellplätze sei sehr überschaubar, erklärt Daniela Hesse, Mitveranstalterin der Sternfahrt. Um Politik und Öffentlichkeit an die schlechte Situation zu erinnern, findet dieses Ereignis seit 2008 in Köln ein mal im Jahr eine Sternfahrt statt. Die Teilnehmenden fahren von zehn verschiedenen Treffpunkten aus sternförmig ins Zentrum. Dort beginnt eine gemeinsame Rundtour durch die Innenstadt mit anschließender Kundgebung.

 

Veranstalter ist das Aktionsbündnis Kölner Sternfahrt, das sich aus Verkehrs- und Umweltverbänden wie dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club und dem Verkehrsclub Deutschland zusammensetzt. Mitmachen können »alle, die gerne Fahrrad fahren«, sagt Hesse. Auch wer nur an der Rundtour teilnehmen will, ist eingeladen. »Das ist schon ein Erlebnis, mit einer großen Gruppe von Radfahrern und vor allem ohne Autos durch die Innenstadt zu fahren«, so Kleinmann.

 

In anderen Städten ist die Sternfahrt längst zum Massenereignis geworden. In Berlin waren im Rekordjahr 2004 eine Viertelmillion Menschen unterwegs.»Da brauchen wir noch ein Weilchen, bis wir da hinkommen«, sagt Hesse. Die Teilnehmerentwicklung der vergangenen Jahre folgt aber schon mal einem eindeutigen Trend: 2009 waren 300 Radler dabei, 2010 schon doppelt so viele. »Vielleicht knacken wir ja dieses Jahr die 1000, das wäre toll«, hofft Hesse.