Endstation Rolltreppe – danach kommt nichts mehr, oder doch?, Foto: Manfred Wegener

Verkehr im Dunkeln

Es ist ein Evergreen der Kölner Verkehrspolitik: Der Streit um die Nachttaktung der öffentlichen Verkehrsmittel. Nun hat die Debatte wieder einen neuen Anstoß bekommen. »Köln befindet sich in der zweiten Liga, zusammen mit Städten wie Hannover oder Chemnitz«, heißt es in dem Antrag, den SPD und Grüne bei der nächsten Ratssitzung am 26. Mai ­vorlegen. Demnach sind KVB und Verwaltung beauftragt, ein Konzept auszuarbeiten, welches die Forderungen der Koalition umsetzt: Am Wochenende sollen die Bahnen im Halbstundentakt fahren und auch unter der Woche soll die Taktung bis 1 Uhr dichter werden.

 

Die Gründe liegen auf der Hand – mehr Attraktivität und Lebensqualität für Köln. Nicht nur Nachtschwärmer würden davon profitieren, sondern auch Umwelt, Tourismus und Gastronomie. Volker Kunstmann vom Verkehrsclub Deutschland legte bereits erste Entwürfe vor. Mit weniger als doppelt so vielen Bahnen auf zentralen Strecken könnten die Wartezei­ten für Fahrgäste von einer Stunde auf idealerweise 15 Minuten verkürzt werden. Finanziert werden könnte dies mit Sponsoren wie zum Beispiel in Bonn, wo es den »Telekom-Express« gibt. So könnte man in Köln dem­nächst in die StadtRevue- oder die Parallel-Schallplatten-Linie steigen.

 

Die KVB gibt sich erstmal zurückhaltend. Man nehme die Forderung wahr, wie Sprecher Michael Anemüller gegenüber der StadtRevue erklärt. Gerade an den Wochenenden sei der Bedarf offensichtlich. Aber auch diese Umsetzung würde noch ein Weilchen dauern: »Eine ent­sprechende Änderung könnte frühestens zum Fahrplan­wechsel im Dezember 2011 erfolgen.«