Foto: Manfred Wegener

Alborz

50674 Köln, Kwartier Lateng, Rathenauplatz 1, T?60?60?34?22, Ö: 12-23

Im Ecklokal an der Roonstraße hält scheinbar niemand lange durch. Trotz guter Voraussetzungen – Altbau und beste Lage – sind hier zuletzt Roon-­Corner und Moscow City in Rekordzeit gescheitert. Nun versuchen es die neuen Inhaber mit persischer und Anleihen an die arabische Küche. Auch die neue Einrichtung besticht nicht; die Wände sind in Gelb gehalten, verziert mit goldumrandeten Spiegeln, die mit Kronleuchtern korres­pondieren. Ansonsten wirkt es karg, so dass bei gutem Wetter die Tische draußen vorzuziehen sind.

Üppig fallen die Portionen aus, etwa die Vorspeise Mirza Ghasemi (gegrillte Auberginen, Tomate und Ei für 4,50?€). Auch an den Klassiker Mast-o-Khiar (2?€) kann man sich heranwagen. Das dampfen­de Fladenbrot, frisch aus dem Ofen, wertet den Dipp aus Joghurt, Gurken und Minze noch auf. Die Hauptspeisen unterteilen sich in Fleischgerichte vom Holzkohlegrill und Khoresht. Das sind Eintöpfe, die mit Safranreis serviert werden (z.B. mit Lammfleisch und Sellerie 6,50?€). Iraner essen auswärts selten Khoresht, weil es immer fader schmeckt als bei Muttern. So auch hier.

Die Grillgerichte hingegen (Hackfleischspieße ab 6,50?€, mariniertes Lammfilet 9?€), zu denen ebenfalls Safranreis und die obligatorische Grilltomate gereicht werden, sind zu empfehlen. Authentisch wird es, wenn man Sabzi Khordan (3?€) – frische Kräuter und Zwiebeln – dazu bestellt. Zum Schluss bleibt kaum Platz für das persische Safran- und Glasnudel-Eis (5?€), das nur etwas für Anhänger von Rosenwasser ist. Das Gläschen Tee, das der Kellner spendiert, geht aber immer.