Mer losse d’r Dom in Rio – Kampagne der kölschen Cariocas<br>Montage: Jan Krauthäuser

Kölsch an der Copacabana

Schon mal von einem Carioca gehört? So nennt man die Bewohner von Rio de Janeiro. Demnächst sind wir alle ein bisschen Carioca, denn im Juli beschloss der Rat der Stadt eine Städtepartnerschaft mit der südamerikanischen Metropole. Köln ist damit die erste deutsche Partnerstadt Rios. Im September soll der Vertrag unterzeichnet werden.

 

Doch so lange wollten die kölschen Exil- und Wahl-Cariocas nicht warten: Sie haben im Juni den »Köln-Rio-Städtepartnerschaftsverein« gegründet. Man wolle »die Partnerschaft mit Leben füllen«, so Gründungsmitglied Tadeu Caldas. Der Verein wird in den kommenden Wochen und Monaten Ideen für zukünftige Projekte sammeln. Geplant ist beispielsweise ein Rio-Haus als Treffpunkt und Veranstaltungsraum. Auch ein Beitrag zur Nachhaltigkeit für die UN-Konferenz 2012 in Rio ist angedacht.

 

Aber passen Köln und Rio überhaupt zusammen? Klar – der Karneval sei der beste Beweis, finden die kölschen Cariocas. »Karneval ist bei weitem nicht nur platte Schlagersoße. Als soziale Institution steht er für Vielfalt und Lebenslust – in Köln wie in Rio«, erklärt Jan Krauthäuser, neben Caldas einer der Gründer des Vereins.

 

Das sieht Wolfram Lange genauso. Der Geograf hat in Köln studiert und lebt seit sieben Jahren in Rio. »Der Karneval verbindet die Städte natürlich. Wie die Kölner haben auch die Leute in Rio eine lockere, informelle Art – ein eigener Schlag!«. Viele Deutsche lebten in Rio, der kulturelle Austausch sei somit eine wünschenswerte Sache, meint Lange. Erste Schritte seien bereits gemacht: Neben diversen Weizenbieren, sagt er, ist in Rio auch Kölsch zu haben.