Traurig, aber wahr: Für Vegetarier und Veganer präsentiert sich unsere vermeintliche Metropole als absolute Provinz. Immerhin gibt es seit August im ehemaligen Café Bunker’s im Kulturbunker Mülheim wieder einen Neuzugang. Das Konzept des Blänke, das von Leuten aus dem Limes-Umfeld betrieben wird, liest sich überzeugend: Fünf Mal die Woche vegetarische Küche, jeden Mittwoch ab 18 Uhr ein rein veganes Buffet. Die Zutaten sind möglichst bio, regional und saisonal. Zudem gibt es Lesungen, Theater und Kleinkunst.

Leider ist die Inneneinrichtung ebenso nichtssagend wie früher im Bunker’s – so ein hoher Raum mit viel Glas ist schwer gemütlich einzurichten. Besser sitzt man im Biergarten. Die Karte ist überschaubar, die Gerichte einfacher Natur. Für den kleinen Hunger gibt es Sandwiches, ­Ciabatta oder Panini (4 bis 5?€), empfehlenswert ist die Variante mit Sojanese, Salat, Räuchertofu und Gemüsestreifen. Neben fünf, sechs festen Hauptgerichten werden zumeist drei Tagesgerichte angeboten. Die Soja-Bolognese könnte ein wenig mehr Würze vertragen, das alte Problem. Der Falafelteller mit Fritten, Humus, Dip und Salat lässt kaum zu wünschen übrig, ist aber auch keine wirkliche Herausforderung für den Küchenchef.

Das ganz große Plus: Sowohl die Bolognese für 5,50 € als auch der groß­zügig bestückte Falafelteller für 6 € ­punkten im Preis-Leistungs-Verhältnis. Sowieso findet man kein Gericht über 7,50 € – da kann man sich dann zum Abschluss noch ein Stückchen selbst gemachten veganen Kuchen gönnen.