Foto: Manfred Wegener

Traubenzeit

50825 Köln, Ehrenfeld, Hauffstr. 1, T: 205?34?46, Ö: 17-24, Kü bis 22, R: Montag, traubenzeit.de

Geschichte wiederholt sich eben doch, auch in der Gastronomie. So etwa in diesem kleinen Räumchen, das lange Jahre die ein paar Blocks weiter gewanderte Weinstube Secco beherbergte, und jetzt, nach einem kurzen ambitionierteren Intermezzo, wieder ein einfaches Weinlokal aufgenommen hat.

 

Wer einige Jahre nicht in der Gegend weilte, könnte denken, er säße immer noch im Secco: Der Lärmpegel ist enorm hoch (Holzboden!), irritierend leise abgespielte Musik versucht zuweilen vergeblich dagegen anzugehen. Freundinnengruppen bevölkern die eng gestellten rustikalen Holztische. Dazwischen hat der zurückhaltende, aber korrekte Kellner Mühe, Wasser (Flasche Gerolsteiner 4,80 €) und Wein tropfenfrei zu platzieren. Die Gläser sind gut eingeschenkt, auf der Weinliste stehen einfache europäische Gesellen zu ausnehmend fairen Preisen: Der badische Grauburgunder von Franz Keller ist mit 3,85 €/0,2l fast schon ein Schnäppchen, auch der Nero d’Avola zu 4,50 € ist sein Geld wert.

 

Dazu wird gerne ein Gericht von der Wandtafel geordert, meist kosten die simp­len Sattmacher um die zehn Euro, mit einem 200g-Rumpsteak zu 14,90 € ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Die Penne mit Rindersteakstreifen allerdings waren fad, auch den Tagliatelle mit (zu wenigen) Pfifferlingen fehlte es an Würze. Außerdem im Angebot: Kabeljauschnitte mit Brätlingen und Salat oder Lachs mit Safranspaghetti und frischem Meerrettich (?!). Im Sommer sind die beiden Tischchen vor dem großen Fenster oder der nette Innenhof erste Wahl.