Foto: Manfred Wegener

Flogaus

50670 Köln, Nordstadt, Kasparstr. 19, T: ?99?87?93?53, flogaus-restaurant.de, Ö: 18-24, Kü bis 23, R: Di/Mi

 

In dieser netten Restauration war gastronomisch lange der Wurm drin: Zuletzt scheiterte das ambitionierte Weinrestaurant CMB. Jetzt haben sich Nadine und Marc Flogaus des Ladens angenommen, und es sieht ganz danach aus, als träfen sie den Geschmack der Viertelbewohner: bodenständige Küche, gute Weine, reelle Preise. Die schlichte, geschmackvolle Gestaltung bringt den großen Raum samt hoher Decke optimal zur Geltung, lediglich über die weißen Orchideengestecke und die modischen Lochvorhänge ließe sich streiten.

 

Rasch stehen drei Sorten selbst gebackenes Brot mit gesalzener Butter, Käsecrème und Wurst aus der Familienmetzgerei auf dem Tisch. Neben dem knappen Dutzend Standardgerichte gibt es zwei, drei Tagesempfehlungen. Die Vorspeise (um 9?€) sind prima. Der wilde Mix aus Kalbskopf und Pulpo wird durch Petersilien­wurzel, Perlzwiebeln und körnigen Senf zur rustikalen Köstlichkeit. Auch der Schweinebauch mit grüner Mango und verhalten eingesetzter Chili ist lecker.

 

So euphorisch können wir von den Hauptspeisen nicht berichten (vieles zwischen 14,50 und 18,50?€): Der Steinbeißer wurde mit versalzenen Pfifferlingen und Kräuterseitlingen serviert, zum gebrate­nen Saumagen gab es langweilige grüne Bohnen. Ein klassisches Wiener Schnitzel mit Kartoffel-Gurken-Salat ist die bessere Wahl. Dazu trinkt man Hellers Kölsch oder deutsche und österreichische Weine. Offen gibt es etwa einfachen deutschen Weißburgunder (2,50?€/0,1l), es liegen aber auch interessante Flaschen bereit, etwa ein famoser Grüner Veltliner (27?€) aus der Wachau.