Foto: Manfred Wegener

Tappo

50937 Köln, Sülz, Manderscheider Str. 37, T: ?484?89?38, Ö: 18-24, Kü bis 23, R: So

Nur wenige Monate mussten die Sülzer Weinfreunde darben, jetzt hat das beliebte Tappo unter neuer Leitung wieder geöffnet. An der geschwungenen Theke trifft sich die Nachbarschaft wie ehedem auf ein, zwei Gläschen. Allerdings schien der Ansturm gegenüber früher noch etwas verhalten. Am Konzept des Ladens wurde nicht viel geändert, warum auch? Es gibt rund zwanzig offene Weine (4,50-6,50/0,2l) und eine umfangreiche Speisekarte. Die standardisierte Ausstattung des Lokals überzeugte uns allerdings nicht: leere Magnumflaschen, gigantische Kerzen und aufgepeppte Jack-Daniels-Fotos. Dazu läuft belang­loser Radiopop aus dem Internet.

 

Der junge Service ist aber sehr freundlich und mit Weintipps zur Stelle. Und tatsächlich passt der Pfälzer Merlot von Pfaffmann gut zum sehr leckeren Räucherforellentatar mit Rote-Bete-Salat (12,50?€). Ebensogut hätte er sich mit der Fischsuppe (9,50?€) vertragen, obwohl der Picpo ul seinen Platz ungern hergegeben hätte. Auch Grauburgunder von Wagner-Stempel oder simpler Riesling von Flick sind im Angebot. Das Thunfisch-Tataki überzeugt durch Portionierung und Frische des Fisches, liegt aber auf matschigem, überwürztem Asia-Salat. Da muss man für 14?€ mehr erwarten dürfen. Das gilt auch für die Steinpilzravioli zu 15 Euro, die zwar mit reichlichen Stücken Sattelschwein serviert werden, allerdings nach fast nichts schmecken, außer Sahne. Zu viel Fett hatte auch das Saltimboca mit Ratatouille (17?€) abbekommen. Solange die Küche derart schwächelt, können wir nur die Weine empfehlen.