Foto: Manfred Wegener

Vanity Club & Cuisine

50672 Köln, Ringe, Hohenzollernring 16-18, T: ?60?60?78?98, vanity.cc

 

Anspruchsvolle Küche an den Ringen zu etablieren, hatten schon einige Gastronomen versucht. Dabei ist es schwer vorstellbar, dass sich jemand zwischen Kino und Club schnell noch ein paar Jakobsmuscheln reinschiebt und dazu über die besten deutschen Weißweinjahrgänge plaudert. Die Betreiber dieser neuen Adresse könnten immerhin diese Klippe umschiffen, denn ihr neuer Gestaltungstempel ist Club, Restaurant und Bar in einem – das mag durchaus Sinn ergeben. Das Restaurant im Parterre ist opulent eingerichtet, doch geschmackvoll. Die offene Küche ist schön gestaltet, vorne sitzt man an der Glasfront und ärgert sich allenfalls, dass die Tür nicht richtig schließt und man im Zug sitzt.

 

Die Weinkarte ist überbordend, es gibt unter anderem eine große deutsche Auswahl, erstaunlich günstige Offene wie die leckere rote Cuvée »Ursprung« von Markus Schneider (4?€/0,2l), sonst viel um 5?€! Da auch die Servicedamen lustig und freundlich sind, steht einem angenehmen Stündchen eigentlich nichts im Wege. Doch die Küchenleistungen bleiben, bei allem suggerierten Anspruch (Seeteufel! Steinbutt!), unterm Strich bescheiden: Konfektionierte Gemüse-Pesto-Terrine mit Gamba (9,50?€), fade Tagliatelle mit »in Aromen gebratenem Felsenoktopus« (14,50?€), Zander mit normiert schmeckender Sauce und Bouillonkartoffeln (21,50?€), solides Kalbskotelett mit Salbeibutter und Speckbohnen (26?€). So dürfte dieser Ort doch eher die Partytierchen unter den Ringgängern ansprechen.