Wo Roonstraße und Lindenstraße aufeinander treffen ist eigentlich ein guter Standort, um gastronomisch erfolgreich zu sein. Trotzdem ist das geräumige Ladenlokal in den letzten Jahren noch nie richtig in die Gänge gekommen. Jetzt bieten neue Betreiber die Art Rundumversorgung, die man als multifunktional umschreibt: Kaffee, Wein, Cocktailbar, Restaurant (Mittagstisch 7,90?€). Flankiert von wechselnder Kunst an den Wänden, kleinen Konzerten am Wochenende und eigentlich immer Fußball auf der großer Leinwand im Thekenbereich. So kann es passieren, dass man soeben zum Abendessen platziert wurde, um wenige Minuten danach zuerst mit Foreigner (!) und Klassik-Pop und später dann mit einer Champions-League-Begegnung beschallt zu werden.

Die Standardkarte listet simple Salate, Pasta und Fleischgerichte, auf der Wochenkarte wird Vergnüglicheres wie Spaghetti mit Trüffeln, Zander und Wildschweinragout annonciert. Doch man sollte sich an Einfaches halten, etwa an die angenehm tomatig-scharfen Tagliatelle arrabiata (6,90?€). Denn die Kürbis-Papayacremesuppe (5,90?€) schmeckte nur nach Sahne, also nichts. Das Ragout (15,90?€) wird serviert mit vordergründiger Süße und matschigen Rotweinspaghetti. Vielleicht sollte man sich einfach mit einem Glas Wein (knapp zehn sehr anständige Offene à 4,90?€/0,2l, etwa Weißburgunder von Terlan) oder einem bestens gezapften Kölsch an die Theke setzen und Fußball schauen.