Ihm fällt der Himmel nicht auf den Kopf – kulturelle Bildung mit Comics, Foto: laif

Asterix für alle

»Entweder du gehst abends auf kulturelle Veranstaltungen und musst den Babysitter bezahlen oder Freunde einspannen — oder du verzichtest darauf«, sagt Ines Dettmann. Als Mutter einer kleinen Tochter weiß die Projektleiterin im Jungen Literaturhaus, wovon sie spricht. Und so kam ihr die Idee für ein neues Format. Im Februar feiert die erste nachmittägliche Tandem-Lesung für Eltern und Kinder Premiere. Die Veranstaltung soll mindestens einmal pro Quartal stattfinden.

 

Zum Auftakt dreht sich alles um eine Figur, die von jeher die Grenzen zwischen Groß und Klein verschwimmen lässt: Asterix der Gallier. Bei den Erwachsenen werden unter anderem die langjährige Übersetzerin der Asterix-Geschichten, Gudrun Penndorf, und der Kölner Comic-Experte Klaus Schikowski über den Erfolg des kleinen Widerständlers diskutieren. Nebenan wird die gallische Welt eher handfest zu erleben sein: Ob Asterix-Hüte-Basteln, Comics selbst ausmalen oder einen Zaubertrank brauen — für alle ist etwas dabei.

 

Ganz uneigennützig ist die Idee nicht, gibt Dettmann zu. »Natürlich wollen wir uns mit den Vier- bis Zehnjährigen auch ein Publikum erschließen, was bisher bei uns nicht berücksichtigt wurde«, sagt sie. Auch hinsichtlich der Zukunft des Literaturhauses: »Das baut Hemmschwellen ab. Wer schon in jungem Alter da war, geht auch später eher hin.«

 

Eines wird es im Römisch-Germanischen Museum allerdings nicht geben. »Diese Mundart-Geschichten haben sich mir nie erschlossen«, so Dettmann. »Asterix auf Kölsch wird bei uns sicher nicht statt­finden.«