Foto: Manfred Wegener

L’escalier

50674 Köln, Brüsseler Str. 11, T?205 39 98

lescalier-restaurant.de; Ö: 12-14 & 18-22, R: So/Mo

Seit kurzem ist wieder Leben im so nett gelegenen Eckrestaurant, das Sternekoch Jens Dannenfeld im vergangenen Jahr geschlossen hatte. Mit Furore hat der neue, spektakulär junge Inhaber und Chef am Herd Maximilian Lorenz (21!) Einzug gehalten.

 

Viel verändert hat er nicht, ein bisschen musikalische Untermalung im unpersönlich wirkenden Restaurant wäre angebracht. Der Service versucht das wettzumachen: Ausstaffiert mit weißen Glacé-Handschuhen wird mit großer Sorgfalt eingedeckt und aufgetischt.

 

Mit einem gewissen Konservatismus hangeln sich Lorenz‘ Menüfolgen entlang einer neuen deutschen Küche mit Hang zu extravaganten Spielereien. So findet man Arrangements wie die Tranche vom Polarsaibling (18?€) mit Wiesenkräutern. Hier stimmt die Produkt­qualität.

 

Schwieriger verhält es sich mit der Trilogie von der Blutwurst (16?€), die geschmacklich zu mächtig gerät und zu wenig Finesse zeigt. Das gilt auch für die Suppeneskalation (14?€): Tomatenconsommé und Süppchen von Erbsen-Minze und Ingwer sind routiniert, aber geschmacklich recht kompakt angelegt.

 

Ähnliches bei den Hauptgerichten: Der Sauerbraten (25?€) mit Maronen, Äpfeln und Spätzle ist  überfrachtet, das Dies und Das vom Weiderind (35?€) mit Ochsenschwanzpolenta kann seinen Preis ebensowenig rechtfertigen wie die Weinempfehlungen (Sauvignon 52?€) des mitunter überkandidelt agierenden Restaurantchefs, die schlichtweg zu teuer sind.