Foto: Manfred Wegener

Blue Marlin

50996 Köln, Rodenkirchen, Maternusplatz 6,

T?34?03?10?00, sushi-club.de

Ö: 12-23, Fr/Sa bis 24, Kü bis 22, R: So

Darf man sich wundern, dass Rodenkirchen bislang nicht mit einem Sushi-Lokal versorgt war? Nein, denn entgegen allen Klischees dinieren hier weniger Neureiche als etwa im Belgischen Viertel. Stattdessen hockt man vor Kölsch beim Italiener und erfreut sich an großen Fleischportionen. Insofern belebt dieser »Sushi-Club« das Angebot im Süden ganz erheblich.

 

Die Palette der Nigiri (bis 3?€/Stück) ist okay: Seeigel, Jakobsmuschel, Tintenfischbauch, Heilbutt... Der Reis pestizidfrei, der Lachs aus schottischer Bio-Zucht, Kani mit Schneekrabbenfleisch statt notorischem Surimi — all das bezeugt kulinarischen Verstand.

 

An Qualität und Frische gibt es nichts zu beanstanden, der Reis könnte aber säuerlicher sein. Unter den Vorspeisen ist ein klassischer Spinatsalat (4?€) gelistet, der leider mit fader Sesam-Erdnusssauce kommt. Besser sind teurere Positionen, wie Thunfischtartar (12?€). Die Tempura (12–15?€) — wie oft zu teuer — ist fettfrei und so knusprig, wie sie sein soll.

 

Das Lokal ist klar gestaltet, ohne falsche asiatische Mätzchen. Auch die rund zehn Tische am Maternusplatz sind begehrt. Dass man ein Publikum ansprechen möchte, dass Luxus schätzt, zeigt das Fleischangebot: Hundert Gramm feinstes Wagyu-Filet für 63 Euro. Für Neugierige (oder  preisbewusste Blender) gibt’s das Nackenfleisch für 13 Euro.