Der Feldsalaat ist umgepflanzt — die neue Lohserampe | Foto: Manfred Wegener

Fliptricks statt Feldsalat

Im Nippeser Grüngürtel kann man wieder skaten. Diesen Monat wird die neue Rampe eingeweiht

Um es mit Tocotronic zu sagen: Das haben sich die Jugendlichen selbst aufgebaut. Beinahe täglich haben sie gehämmert, gesägt, geschraubt. Jetzt, vier Wochen vor der Eröffnungsparty am 15. September ist sie so gut wie fertig, die Lohserampe im Nippeser Grüngürtel.

 

»Die Leute, die darauf fahren, bringen sich gerne ein«, sagt Tim Dohnke. Seit Mitte Juli haben er und bis zu 15 andere Skater täglich an der Rampe gebaut. Nach ihrer Eröffnung wird der 36-jährige Dohnke als »Spielplatzpate« für die Lohse-Rampe verantwortlich sein. Es ist eine Rampe von Skatern für Skatern. Gemeinsam mit dem Passauer Rampenbauer Andreas Schützenberger haben sie alles geplant: die Halfpipe, die halbrunde Bowl Corner und die Spine Ramp, über deren Kante man in die Bowl Corner springen kann. Schützenberger hat die Skater beraten, ein paar Monate lang gingen Mails mit Planungen hin und her. Er hat einen speziellen Belag entwickelt, der jetzt auf der Lohserampe verlegt ist. »Der ist wetterbeständig«, sagt Tim Dohnke. »Er ist glatt genug für Skater und ein wenig angeraut, damit die BMX-Biker nicht abrutschen.«

 

Die 220.000 Euro für den Neubau kommen von der Stadt Köln. Schon 2008 wurde den Skatern 50.000 Euro aus dem Bürgerhaushalt für eine Erweiterung der Lohserampe zugesprochen, nachdem die Skater bereits 30.000 Euro zusammengetragen hatten. Aber das Geld war schnell aufgebraucht. Eine größere Rampe benötigt mehr Platz in der Senke im Grüngürtel, was mit zusätzlichen Kosten verbunden war. Und dann war da noch der Naturschutz: »Es gab hier wilden Feldsalat«, erinnert sich Tim Dohnke. »Der musste umgepflanzt werden.«

 

Letzten Sommer wurde klar, dass der Neubau nötig wurde. Die alte Rampe war baufällig und musste abgerissen werden. »Eigentlich war geplant, dass sofort nach dem Abriss mit dem Bau der neuen Anlage begonnen wird«, erzählt Tim Dohnke. Aber wie das halt so ist — sind Summen dieser Größenordnung im Spiel, schalten sich sämtliche Stellen der Verwaltung ein. Nachdem die entsprechenden Ausschüsse ihr O.k. gegeben hatten, stimmte die Bezirksvertretung Nippes im November 2011 den Plänen zu — und die Jugendlichen konnten den Bau der neuen Rampe in Angriff nehmen.