Fantasy Filmfest

Alles wie gehabt beim Fantasy Filmfest: Die Zuschauer erwartet viel Genre-Fließbandware – die zu lieben eine ganz besondere Form der Amour fou darstellt –, ein paar Preziosen, dazwischen herbe Enttäuschungen und derbe Niederschläge.

 

Fangen wir mit Letzteren an. Alle (mittel)alten Großregisseure schwächeln, einige mehr, andere weniger. Tsui Harks »Flying Swords of Dragon Gate 3D« ist nicht mehr als eine »Schneller! Lauter! Weiter!«-schreiende Variation von King Hus Meilenstein des Schwebende-Schwertfechter-Spektakels »Die Herberge zum Drachentor« (1966), noch dazu in ziemlich schlechtem 3D. Takashi Miikes Computerspieladaption »Ace Attorney« offeriert solides, etwas in die Länge gezogenes Suspense-Kino. Bei Jee-woon Kims und Pil-Sung Yims Endzeit-Episodenfilm »Doomsday Book« reicht es nicht mal dafür. Und je weniger man über William Friedkins »Killer Joe« sagt, desto besser – Zynismus und Nihilismus waren selten ermüdender. Aber gut, das gehört dazu, kein Fantasy Filmfest ohne Flaschen, Fehlgriffe und Fisimatenten.

 

Dafür gibt es aber auch Werke, nach denen man die Welt gleich ganz anders sieht, allen voran Pou Soi-Cheangs »Motorway« – ein Autorennfahrerfilm als Mischung aus Kampfkunstspektakel und Avantgardefilm für alle. Ein anderer Jungfilmer auf dem besten Weg zum Altmeister im Jahre 2042 ist der Brite Ben Wheatley (»Kill List«), dessen »Sightseers« kongenial Serienkillerfilm und kitchen-sink-Realismus verbindet. Wer einmal einfach nur debilen Spaß haben will, sollte sich – nach vollzogener Hirnabgabe am Kinoeingang – in John Gulagers »Piranha 3DD« setzen (u. a. mit David Hasselhoff). Und schließlich, um nicht zu sagen allen voran, sei in dieser Kategorie noch John Hyams’ »Universal Soldier – Day of Reckoning 3D« mit Jean-Claude van Damme und Dolph Lundgren erwähnt. Wem das nicht reicht, dem wird nie etwas reichen.