Michael Mayer

Mantasy (Kompakt/Rough Trade)

»Mantasy«, welch kühner Neologismus! Was klingt wie Gayporn ist der Name von Michael Mayers LP und CD gewordenem, neuen Album — also durchaus auch im Bereich des Adult Entertainments zu verorten. Doch lasse man statt Worte Klänge sprechen, denn von diesen gibt es in ihrer Track-gewordenen Form gleich mehrere, nummerisch zehn. Den Anfang macht das sphärische, unter der für Techno-üblichen BPM-Marke angesiedelte »Sully«, dessen gut fünf Minuten angenehm unaufgeregt ohne größere Ereignisse vorbeiplätschern, um dann im ebenfalls wenig clubtauglich »Lamusetwa« zu münden.

 

Man merkt dem Album deutlich an, womit sich Herr Mayer nach »Touch«, seiner letzten Soloproduktion im Langspielformat aus dem Jahr 2004, seinen Namen und seine Brötchen verdient hat: mit Mix-CDs. Legendär seine Compilation für die Fabric-Reihe mit der Nummer 13 — 13 Tracks, ein Flow; ein Album, eine Story. So verfolgt auch »Mantasy« kein Stopp-Tanz-Konzept sondern erzählt die Geschichte einer musikalischen Reise, die ihren vorläufigen Höhepunkt im titelgebenden Track »Mantasy« erreicht — ein Peaktime-Smasher in altbewährter »Sound of Cologne«-Manier, verschraubt mit einer Prise Italo Disco. Der unstrittige Hit des Albums findet sich jedoch ganz am Schluss: Mit »Good Times«, dem Jeppe Kjellberg von Whomadewho seine Stimme leiht, legt Mayer eine Hymne vor, die schon in diesem Sommer fleißig mitgesungen wurde und dazu auch sicher noch im nächsten taugen wird.