Joe Bageant »Auf Rehwildjagd mit Jesus. Meldungen aus dem amerikanischen Klassenkampf«

Das Buch zur Tea-Party-Bewegung: Der amerikanische Redneck-Sozialist und Proleten-Hippie Joe Bageant (1946-2011) erzählt mit seinen im Original bereits 2007 erschienenen Reportagen aus dem ländlichen, weißen US-amerikanischen Proletariat die Vorgeschichte jener Wut, die sich in den letzten Jahren über Obama und das liberale Amerika ergoss. Er führt uns die jahrzehntelange Degradierung der armen Leute vor, die bis zu ihrer regelrechten Kretinisierung reicht und zu dem Paradox führt, dass sie sich mit großem Eifer religiös-politischen Bewegungen anschließen, die sich gegen ihre ureigenen sozialen Rechte wenden. Bageant denunziert nicht, er ist ja selber Proll, und gerade in seinen saftigem, skurrilen, kuriosen Geschichten, die von einem apokalyptisch gläubigen Amerika handeln, das schon den Mitbürgern von West- und Ostküste fremd ist, blitzt eine tiefe Sympathie auf.

 

VAT 2012, 357 Seiten, 18,90 Euro