Foto: Manfred Wegener

»Auf weiter Flur allein«

In der Südstadt schlägt eigentlich nicht das Herz des Clublands. Dass dennoch zahlreiche Clubgänger am Wochenende in die Linie 15 und 16 gen Chlodwigplatz steigen, ist dem Tsunami Club zu verdanken. Den Kellerclub »Im Ferkulum« gibt es in dieser Form seit 2004 — damit er auch schön frisch bleibt, übernimmt nun Marco Ziemann vom Lotta-Kollektiv beim Booking das Ruder.

Den Tsunami Club gibt es seit September 2004 — im Dezember desselben Jahres gab es ja nach einem Erdbeben im indischen Ozean diesen katastrophalen Tsunami, eine schreckliche Koinzidenz. Wir haben natürlich darüber nachgedacht, den Namen zu ändern, uns aber letzten Endes dagegen entschieden. Mittlerweile sind wir im 9. Jahr, was im Gastronomiebereich gerade im schnelllebigen Kölner Nachtleben eine doch recht ordentliche Leistung ist. Zumal in der Südstadt auch nicht mehr so viel Halli Galli wie noch in den 80er Jahren ist und das Tsunami als Tanzclub im Großen und Ganzen allein auf weiter Flur allein steht.

 

Die Location hat das Lotta-Kollektiv gefunden, auf der Suche nach einer geeigneten Räumlichkeit, wo man neben dem üblichen Barbetrieb auch Platz für Partys und Konzerte hat. Den Club gibt es schon seit den 50ern, damals hieß er Coconut Club, in den frühen 80ern war das mal DER Keller-Jazz-Club neben dem Subway, sogar Chet Baker hat hier gespielt. Nach dieser Glanzzeit betrieb Onkel George das Between, einen nicht minder legendäre Punk-Laden. Dann ist lange nichts passiert, bis das Lotta- Kollektiv gekommen ist.

 

Es gab von Anfang an Konzerte aus den unterschiedlichsten Richtungen. Genremäßig sind wir auf gar keinen Fall festgelegt, weder als Clubbetreiber noch als private Musikhörer oder DJs. Anfangs haben wir alles gemacht, es gab Technopartys, Punkkonzerte, 60s-Allnighter undundund. Zur Zeit ist der Freitag etwas »indie-sierter« wie man heute so schön sagt, der Samstag dagegen offener gehalten. Ab dem 30. März starten wir eine Oldschool-HipHop-Party mit dem schönen Namen »I left my Kölsch in El Segundo«.

 

Ansonsten führen wir viele über Jahre hinweg etablierte Partyreihen, wie »Attaque Surprise«, eine eher wave-lastige Veranstaltung, aber auch Retro-Partys wie »Ready! Steady! Go!« oder die »Floorshaker Inferno«-Partys von Andi Aspossible den viele vor allem aus seiner Hammond Bar oder dem leider verblichenen Apropo kennen. Und nicht zuletzt meine Kollegin Kathrin Müller, Mitbetreiberin des Tsunamis und als Kitty Atomic eine Kölner DJane-Institution und ihre ebenfalls seit Jahren etablierte Party »Heavy Petting«. Neu dabei haben wir ab dem 23.März für Freunde der guten alten Stromgitarrenmusik die »Shit The Hit«-Party, wo es vor allem ums Tanzen und Haare Schütteln und Spaß haben geht.