»Das Subway ist mein viertes Kind«

Drei ist einer zu viel? Nicht für Melanie Birreck, Dreifach-Mama, beruflich wie privat: Nach kurzen Zwischenspielen in Barracuda Bar und Sixpack machte sie mit der Übernahme des Subways gemeinsam mit ihrem Mann Marcell vor elf Jahren den Partyhattrick perfekt.

Während meines Designstudiums habe ich Ralf Bongard kennengelernt, den heutigen Betreiber des Sixpacks. Wir wurden gebeten, den Laden, den man heute als Barracuda Bar kennt, umzugestalten - die Bar lief vom ersten Tag an bombig. Danach haben wir das Sixpack übernommen, aber auf das Subway waren wir schon lange scharf. 2002 haben wir den Mietvertrag unterschrieben. Wir haben einen total in den 70ern verhafteten Laden vorgefunden, mit sehr viel Charme und gutem Karma - aber völlig maroder Substanz. Fast dreieinhalb Monate haben wir renoviert. Nach zehn Jahren ist das Subway mittlerweile wie mein viertes Kind.

 

Wir haben feste Veranstaltungen, wie Cems Beatpackers am Donnerstag. Konzerte finden eher sporadisch statt, seit drei Jahren veranstalten wir aber das Klaeng-Festival, ein mittlerweile sehr erfolgreiches Jazz-Festivals. Das knüpft auch an die Tradition des Subways an, das früher mal ein wichtiger Jazz-Club war.

 

Ansonsten gibt es Techno-Partys genauso wie solche mit Global Sounds wie die Türkischen Delikatessen, oder schwul-lesbische Partys, etwa die Goys'n'Birls. Ich möchte nicht nur Veranstaltungen machen, die eh schon laufen, sondern auch neuen Partyreihen eine Chance geben. Viele Partys, die heute jeder kennt, haben hier angefangen, die Elektronik Love, aber auch die Like, die mittlerweile über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist.

 

Das Nachtleben in Köln ist in den letzten Jahren facettenreicher geworden, Veranstalter müssen sich mehr anstrengen, davon profitieren natürlich die Gäste. Es gibt nicht mehr nur einen Club, in den alle Menschen rennen. Als wir eröffnet haben, gab es das Studio 672 mit den legendären Total-Confusion-Partys - aber kleine Underground Clubs, die sich fernab vom Mainstream bewegen, gab es einfach nicht. Ich wollte einen Club machen, wo verschiedene Musikspektren ihren Platz haben und ich selbst gerne tanze. Der Plan ist zumindest für mich voll nach hinten losgegangen: Ich habe tatsächlich noch nie im Subway getanzt. Es gibt ja Clubbetreiber, die vergessen können, im eigenen Club zu sein - ich kann das nicht. Aber ich schaue gerne rein und gucke den Gästen beim Tanzen zu.