Foto: Manfred Wegener

Aura

Wilhelmstr. 35 a, 50996 Köln, Rodenkirchen, T: ?935 23 23, aura-coeln.de, Ö: 12–14.30 & 18-22, Sa ab 18, R: Mo

Luis Dias hat es als Koch nicht lange in Lohn und Brot ausgehalten. Das Aura ist sein zweiter Versuch der Selbständigkeit, zuvor wollte es im Le Patron am Rodenkirchener Rheinufer nicht recht glücken. Nun steht er als Chef der ehemaligen Antica Osteria am Herd und versorgt die Hautevolee des Kölner Südens. 

 

Dias kocht klassisch, sein Publikum schätzt diese konzeptuelle Verlässlichkeit. Wir mögen seine schnörkellose Kulinarik seit jeher, wundern uns daher, dass er den guten Edelfischsalat (14,50?€) mit Kartoffelschäumchen und weißem Trüffel aufzuwerten trachtet. Das fast deftige Dreierlei von der Wachtel (16?€), Brust, Keule und Spiegelei unprätentiös im tiefen Teller arrangiert, schmeckt bestens! Doch dass ein Risotto mit Jakobsmuscheln und grünem Spargel überwürzt ist und selbst die Spaghettini mit Gambas (jeweils als Zwischengang 10?€) schwächeln, lässt uns aufhorchen, war doch Pasta (10-16?€) stets Dias’ Paradedisziplin. Erst beim saftigen, auf der Haut gebratenen Kabeljau (23,50?€) mit Blutwurst und Steckrübenstampf zeigt sich die alte Klasse! Und das große Kotelett vom Oldenburger Kalb (26?€) gerät sicher nicht immer so trocken. 

 

Preisgünstig sind die Weine, viele renommierte Winzer fehlen aber. Der Weißburgunder von Franz Haas aus Südtirol schmeckte sortentypisch. Der um Humor bemühte Service hat derzeit alle Hände voll zu tun, fast alle cremefarbenen Sessel an den akkurat gedeckten Tischen sind besetzt. Die Rodenkirchener und Sürther lieben ihren Luis Dias eben nach wie vor.