Pol/Dito

 

 

Oberflächlich kann man die Musik dieses Köln-Essener Quartetts als mehrdimensional, dicht, dann aber auch unvorhergesehen bezeichnen. Das sind so die üblichen Floskeln, um die erst mal unstrukturierte Improvisierte Musik beschreibend in den Griff zu bekommen. Dass diese Floskeln tatsächlich nur oberflächlich sind, fällt beim Hören von Pol auf: Ja, die Musik ist das alles — vielschichtig, dicht, aber doch so spontan, um auch fragil und ausgezehrt zu klingen; aber diesen Eindrücken liegen klare Spielhaltungen zugrunde. Die Musiker haben durchweg starke Ideen, und diese strukturieren das Zusammenspiel, geben Stimmung und Richtung vor, die im weiteren Verlauf intensiv erforscht wird.

 

Gerade dadurch entsteht die Musik, die dicht klingt, aber innerlich so frei oder besser: selbstbewusst ist, dass sie auch in ihr Gegenteil kippen kann, also plötzlich sehr offen oder auch sehr harmonisch (geradezu postrockig) tönt. Pol besteht aus dem Schlagzeuger Simon Camatta, dem Pianisten Thomas Glaeßer, dem Violinisten Radek Stawarz und dem Bassisten Achim Tang. Ihr auf hundert Exemplare limitiertes Debütalbum im Handmade-Cover haben sie vor einem Jahr im Kölner Loft eingespielt, wo optimale Bedingungen für eine ebenso zarte wie zupackende Musik gegeben sind. Wie das so ist, soll die CD-Veröffentlichung gesteigerte Konzerttätigkeit anschieben. Und das soll unbedingt so sein.

 

Eigenverlag?/?pol@z-a-m.eu