Diverse - Noise of Cologne 2

Vielleicht ist es der entscheidende Vorzug dieser Compilation, dass sie einfach den Grundfehler fast aller Compilations vermeidet. Nämlich zu heterogen zu sein und Beliebiges, Unzusammenhängendes zu präsentieren. Tatsächlich könnte »Noise of Cologne 2« das Album eines Künstlers sein. Das liegt vor allem daran, dass die Stücke in sich sehr reichhaltig sind, als hätten die Künstlerinnen und Künstler ihre aktuell besten Produktionen ausgewählt, und zudem so angeordnet sind, dass die Zusammenstellung sehr organisch, dramaturgisch zwingend klingt.

 

Experimentelle Musik aus Köln hat eine große Tradition. Nicht nur gibt es die Pioniere der Neuen Musik, sondern auch deren eigensinnig operierenden Schüler und nicht zuletzt rund um den a-Musik-Laden seit mindestens zwanzig Jahren eine eigenständige Underground-Tradition, auf der sich wiederum jüngere Krach-Klang-Protagonisten beziehen. »Noise of Cologne« bildet nun nicht diese Traditionen ab, sondern bewegt sich in ihnen. Stärke der Kölner Experimental-Szenen ist neben der Unabhängigkeit der Künstler vor allem ihre Fähigkeit, aufeinander bzw. auf »die Geschichte« Bezug zu nehmen.

 

Wer fällt denn nun besonders auf? Schwer zu sagen, könnte morgen schon wieder anders sein (diese Zusammenstellung möchte man auf jeden Fall mehrmals hören), aktuell sind es: Andreas Wagner, Titanoboa, Nils Quak und Echo Ho. Das klingt alles so leicht und luftig und unkompliziert. Also eher nach »Hope of Cologne«, auch kein schlechtes Motto.

 

(Mark e.V.?/?a-Musik)