Funkhaus
Nachdem die Eheleute Campi sich einen anderen Ort für ihre gastronomischen Ideen suchen mussten, ist nach gut einem Jahr endlich wieder Betrieb am WDR-Funkhaus. Rodney Ranz und Oliver Diaz, die auch in der Gastronomie des Schokoladenmuseums zugange sind, hatten vom Sender den Zuschlag erhalten. Alles ist tipptopp: die historischen Wandgemälde sind restauriert, die Stühle in Senf- und Beigetönen frisch aufgepolstert, die prächtige Theke wirkungsvoll beleuchtet. Die Rekonstruktion der WDR-Teestube aus den 50er Jahren ist geglückt.
Die Karte ist auf die unterschiedlichen Interessen der Laufkundschaft ausgerichtet. Die Minestrone (5,90?€) schmeckt frisch, das Gemüse ist derart al dente, dass man glaubt, es sei kurz vor dem Servieren als Rohkost in die Brühe gegeben worden. Das indische Kartoffelcurry (8,70?€) gleicht einer Suppe mit Paprika, viel Mango und Sojabohnen, in der zehn Kartöffelchen liegen. Das Rindergulasch (13,50?€) ist erfreulich unoriginell und lecker.
Einen ausnehmend guten Eindruck hinterlassen die Torten und Kuchen, so die leichte, fruchtige Himbeersahnetorte (3,80?€/Stück). Der Kaffee schmeckt aromatisch und hat die richtige Temperatur. Die Auswahl an losen Tees im Kännchen ist vorbildlich (4,80?€). Beim Wein ziehen wir dem etwas vordergründigen Sauvignon aus Neuseeland (6,20?€/0,2l) einen Riesling-Kabinett aus dem Rheingau vor. Trotz der feinen Innenausstattung sind derzeit vor allem die Plätze am Wallrafplatz begehrt. Der Service ist omnipräsent.