Bahnhofsbogen-Konzertklub
»Uns ist aufgefallen, dass ein bestimmtes, musikalisches Spektrum in Köln nur bedingt abgebildet wird — anspruchsvolle Black Music jenseits von HipHop oder Jazz hat in Köln kaum stattgefunden, von Latin über Nu Jazz, von Funk bis Neo Soul, alles jenseits von Usher«, erläutert Riquelme die Idee, einen Club wie den Club Bahnhof Ehrenfeld zu eröffnen. »2006 haben wir gehört, dass die Bahnbögen zur Vermietung freistehen und dass es ein Interesse daran gäbe, dort einen Club reinzuholen«, erzählt Draeger. Man wurde sich recht schnell mit dem Vermieter einig, aber dann dauerte es doch noch ganze vier Jahre, bis das erste Mal dort getanzt werden konnte. Draeger und Riquelme waren schließlich noch Studenten. »Das Konzept zum Club haben wir recht schnell entwickelt, aber wir haben keine reichen Eltern und mussten die Finanzierung stemmen«, erläutert Riquelme. »Die Verhandlungen mit dem Bauamt der Stadt fressen natürlich auch eine Menge Zeit«, ergänzt Draeger. Außerdem mussten die beiden sich parallel zu den Renovierungsarbeiten auch noch um ihre eigenen Partyreihen kümmern. »Wir veranstalten mittlerweile schon seit 2001, also über zehn Jahren, gemeinsam Partys in Köln, wie zum Beispiel die ›Nuit de Phonque‹ oder ›Radio Sabor‹ in Clubs wie dem Artheater, Apropos oder dem Tsunami«, so Riquelme »genau für solche Veranstaltungen wollten wir einen neuen Raum schaffen, einen Ort, an dem man auch Konzerte veranstalten kann.« Neben namhaften HipHop-Acts haben auch schon Künstler aus dem Bereich der elektronischen Musik wie When Saints Go Maschine oder Ssion im CBE gespielt. »Wir arbeiten hauptsächlich mit Veranstaltern zusammen, die wir schon seit Jahren kennen, so wie Cem mit seinen Beatpackers oder die Jungs von der Rhythmusgymnastik. Außerdem haben wir eigene Partyreihen, wie den ›Nuit de Phonque‹-Nachfolger ›Soul City‹«, erläutert Draeger das Programm, auf dem auch Poppiges wie die ›Trashpop‹ steht. »Das ist eine Trash-Party, die vielleicht keinen hochgradig intellektuellen Anspruch hat, aber die Jungs machen ihren Job gut«, lobt Ruiquelme — was man sicherlich eins zu eins auf Riquelme und Draeger übertragen kann, schließlich läuft ein Laden, in den mal locker 500 Gäste passen, nicht von alleine so konstant über drei Jahre.