Foto: Manfred Wegener

L’Osteria

50667 Köln, Innenstadt, Hahnenstr. 37, Ö: 11–24, Tel.: 33 10 83 83, losteria.de

Der Schnellversorger Vapiano köchelt seit Monaten nur ein paar hundert Meter entfernt am Rudolfplatz, dennoch wanderte eine weitere Italo-Kette in die weitläufigen Räumlichkeiten des abgewanderten Vintage. Das Konzept von L’Osteria wurde 1999 in Nürnberg ins Leben gerufen, aktuell breitet man sich über die Republik aus wie Inflationsangst. 

 

Vom Mitbewerber grenzt man sich ab, Kantinenatmosphäre wird ein klarer Riegel vorgeschoben. Die Einrichtung samt offener Küche ist modern, musikalisch wird auf Sting und Salsa Romantica gesetzt. Man möchte ein Familienrestaurant sein und durch persönlichen Service und gigantische Pizzen punkten. Ersterer beeindruckt: An einem geschäftigen Samstagvorabend wird man von bis zu fünf Kellnern und Kellnerinnen umschwärmt, ein Lächeln ist zauberhafter als das andere, keines wirkt aufgesetzt. 

 

Das Preisniveau ist nicht nur für die Lage niedrig, die Pizzen (7 bis 11€) sind wahrhaftig gigantisch, dünn, knusprig und kaum zu bewältigen. Mit Pasta (um 8,50 €) kann man auch Pech haben: Zwar klingen die Gar-ganelli Buongustaio von der Wochenkarte lecker (Safran, Radicchio, -Oliven), da allerdings irgendwer -haufenweise Käse in die Komposition geschmuggelt hat, schmeckt der Spaß nicht sonderlich charakteristisch. Besser waren Bresaola vorneweg oder auch die schlichten Spaghetti in hausgemachter Tomatensauce. Dazu gibt es Pellegrino, Bier oder auch einen offenen Wein: Bardolino oder Lugana schmecken allerdings dünn wie Schorle, kosten aber auch nur 3,75 € pro 0,2l-Glas.