Foto: Manfred Wegener

The Grill

50667 Köln, Innenstadt, Hahnenstr. 37, Ö: 11–24, So ab 12, Tel. 60 60 89 99

Die Ökobilanz ist schon mal miserabel: Fleisch, Fleisch, Fleisch, dazu eine von Heizstrahlern befeuerte Terrasse, mehr schlechtes Gewissen geht nicht. Eine Reservierung sollte man trotzdem in der Tasche haben, denn es ist zum einen ist es oft sehr voll, zum anderen reagiert das vielköpfige Personal irritiert, reist man ohne Booking an.

 

Der geräumige Laden ist mit allerlei gehobenem Nippes vollgestopft, der Sorte, die man ansonsten nur noch in Jeans-Konzeptstores findet. Besonders lustig fanden wir das Bildnis der »Vache qui rit«! Denn zu lachen haben Kühe hier nichts, die Viecher werden aufgetischt. Selbst vor Vorspeisen macht der Wahn nicht halt, neben Carpacchio (logisch) gibt es z.B. »Steak Salad mit Asia Dressing«. Zu jedem Stück Rind (15,50 € für das kleine Rumpsteak, aufgepimpte Varianten deutlich teurer) gibt es Folienkartoffel und Salat, immerhin. Und siehe da: Die Kartoffel setzt Maßstäbe, die zusätzlichen 4 € für das aufgewärmte Grillgemüse sind allerdings unverschämt. Dafür ist das Fleisch meist gut, auch wenn sich der Mehrwert des Dry-Aged-Rib-Eyes (35,50 € für 300 g) im Vergleich zur normalen Variante nicht erschließt.

 

Der Service ist sehr bemüht, die Weinauswahl umfangreich, die Karohemdendichte hoch, man kann also Spaß haben hier am Rost (hohe Raumtemperatur!). Erstaunlicherweise ist der günstigste Offene (simpler Grauburgunder von Gunderloch, 3 € für knapp eingeschenkte 0,2l) der überzeugendste.