Foto: Manfred Wegener

Bogletti

50672 Köln, Friesenviertel, Friesenwall 44–46, T: 27 74 88 35, bogletti.com

Barbereich und Salon sind sehr detailliert gestaltet, das Interieur ist kunstsinnig, zitiert Klassiker der Moderne mit ein, zwei campen -Akzenten. Das wirkt alles mondän und kühl temperiert: Designer-Stühle statt Ohrensessel, kleine Glastische, Granitboden. Man wähnt sich eher in einer Hotellobby als in der etlichsten Speakeasy-Inszenierung. Gut so! Die Musik ist handverlesen und geschmacks-sicher nostalgisch: Astrud Gilberto, Sergio Mendez, Bill Evans. 

 

Der freundliche Service fragt gänzlich ohne Attitüde: »Hat’s geschmeckt?« Ja, hat’s: Ein Klassiker wie der traditionell im Silberbecher servierte Champagner-Cocktail Prince of Wales (11,50 €) beweist, dass hinter der Bar nicht mit Luxus geblendet, sondern mit guten Produkten ein veritabler Drink gemixt wird. Alles gut ausbalanciert. Angenehme Präsentation: Keine Mätzchen beim Dekor. Das zeigt sich auch beim -Singapore Sling (10,50 €). Allein, vom Negroni (9,50 €) hätten wir uns ein, zwei Fingerhütchen mehr im Glas gewünscht, das wirkte ja fast ein wenig knauserig. 

 

Üppig dagegen die Snacks zur Grundierung weiterer Sundowner. Einen guten Schlag Salade Russe (4,50 €) oder — ganz lässiges Understatement — vier halbe Eier mit Mayonnaise und Toast (6,50 €) spachtelt man gern mal weg. Und das voluminöse Clubsandwich (12,50 €) ist ein rechtschaffener Brummer, passt kaum auf das putzige Glastischchen. Dazu und zu den spendierten Erdnüsschen hätten wir fast ein Bier verlangt!