Brussels Cologne Contemporaries

Im Norden Düsseldorf, im Süden Bonn, im Rheinland-Radius eine Menge weiterer Kunstorte, ganz weit im Osten und immer im Hinterkopf die Hauptstadt Berlin: So in etwa sieht die deutsche Kunstlandkarte aus, von Köln aus gesehen. Dass die hiesige Galerien sich dazu seit einigen Jahren vermehrt mit dem Westen vernetzen, liegt auf der Hand: die Benelux-Metropolen sind einen Tagesausflug entfernt, die dortigen Kunstszenen im Aufwind — und ihrerseits an Austausch mit Köln interessiert.

 

Der Pionier-Galerist Christian Nagel (Köln/Berlin) mietete 2011 Räume in Antwerpen, Thomas Rehbein pendelt neuerdings entspannt zwischen Köln und seiner Brüsseler Dependance, und die jungen Kölner Galerien kooperieren unter dem Label »Brussels Cologne Contemporaries« mit den jungen Kollegen aus Brüssel. Zuletzt war Köln in Belgien zu Gast, 2014 kommen die Kollegen zum zweiten Mal an den Rhein. Zusammen mit den elf Kölner »CCs«, die jeweils eine Position beisteuern, hat man gemeinsam eine Ausstellung im t.a.t., einem mehrgeschossigen alten Bürogebäude in der Agrippastraße auf die Füße gestellt.

 

Auf die Brüsseler Importe ist man natürlich besonders neugierig, aber auch auf das Heimspiel der Cologne Contemporaries. Sebastian Brandl präsentiert neue geome­trisch-abstrakte Bilder von Timo Behn, TEAPOT die immer wieder überraschende Eva Maria Schaller, Chaplini Skulpturen von Max Frintrop, JAGLA Marcel Hiller und Warhus Rittershaus bringt Morgan Betz (*1976 Amsterdam). krupic kersting galerie / kuk, gerade umgezogen ins Galeriehaus an der Schanz, zeigt dort und im t.a.t. die skurrilen Modellwelten der aufstei­genden US-Amerikanerin Tracey Snelling (in Kooperation mit aeroplastics contemporary, Brüssel).

 

Mit den Eröffnungen der Ausstellungen am Donnerstag beginnt das BCC-Wochenende, Gelegenheit für einen umfassenden Blick auf die junge Kölner Galerienszene. Dass es für sie enorm schwer ist, im Kunstmarkt zu bestehen, wird man an diesem Abend nicht merken. So gilt für die einen: Geld für gute Kunst auszugeben macht Freude und fördert Künstler und Galeristen, tun Sie es! Für die anderen: Der Eintritt zu Galerien, Ausstellungen und Party ist frei!