Foto: Manfred Wegener

Kravalski

Belgisches Viertel, Aachener Str. 20, Tel 17 07 19 48, Kü 12–22 (So Kaffee und Kuchen)

Jessica Filbrand und Dennis Mulalic haben sich rechtzeitig vom Frozen-Joghurt-Geschäft verabschiedet und ein veritables Restaurant mit hübscher Atmosphäre geschaffen: grob gezimmerte Holztische, karierte Tischdecken, ein paar Fotos an den Wänden, mit Tendenz zur gestalterischen Nonchalance. Hier trifft man vergnügte Erstsemester ebenso wie strenger dreinblickende Best-Ager.

 

Die Karte bietet rustikale fleischfrei-vegane Angebote (Eintöpfe!), aber auch Raffinierteres mit Fleisch und Fisch. Mittags gibt es für rund zehn Euro meist Einfacheres. Die saftigen Frikadellchen mit Kartoffelstampf ziehen wir der trockenen Thunfischquiche vor. Abends wird es ambitionierter und auch teurer: Das kleine Gläschen Gänserillettes mit karamellisierten Feigen wird mit 9 € abgerechnet, die beiden leckeren Ravioli mit Pecorino und Birne (12,50 €) hätten wir uns zahlreicher auf dem Teller gewünscht. Das Saltimbocca vom Lamm mit Wirsing und Kartoffelgratin (22 €) ist prima, die Poularde mit Tagliatelle und Gemüse (16?€) fällt etwas simpel aus.

 

Apropos: Dass der rote »Ursprung« oder der Grauburgunder von Knab knapp 8 € pro 0,2l-Glas kosten, ist nachvollziehbar. Aber einfachen Liter-Riesling von Schneider mit 6,50 € abzurechnen, wird nicht nur klammen Studierenden missfallen. Das aber ist der einzige Misston, den zudem der freundliche Service und die exzellente Musikauswahl (Bebop!) bald verklingen lassen.